Im Baustein findet ihr Vorschläge und Materialien für ein antirassistisches Mainstreaming. Das heißt dafür, schon in der Seminarplanung zu überlegen, wie Rassismus kritisch zum Thema gemacht werden kann und, wie wir unsere Seminare selbst auf "blinde Flecken" untersuchen können. Zum Beispiel, solche, die dazu führen, dass wir über Arbeitslosigkeit reden, aber nicht ansprechen, dass Menschen mit Migrationshintergrund schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. Das Material will Hilfestellung dafür leisten, Rassismus nicht zu reproduzieren, sondern zu reflektieren und abzubauen. Dazu gehört auch, die eigenen Konzepte "gegen den Strich zu bürsten": Standortlogik, Leistungsdenken, die Norm des "männlichen deutschen Facharbeiters" — all das kommt mit dem Baustein auf den Prüfstand.
Nicht in Extra-Stunden zum Nachsitzen oder in Extra-Anti-Rassismusseminaren, sondern integriert in Seminare z.B. zum Betriebsverfassungsgesetz, zu den Handlungsmöglichkeiten von Jugend- und AuszubildendenvertreterInnen, zur Globalisierung, zu Krieg und Frieden und zum Gesundheitsschutz soll Rassismus zum Thema gemacht werden können. In allen Phasen eines Bildungsprozesses — Ankommen, Kennenlernen, Erfahrungshebung, Analyse, Utopiebildung, Alltagstransfer, Handlungsperspektiven und Abschied. Nicht todernst und hochmoralisch, sondern in Satire, Witz, Spiel, Theater und Planspiel.
450 Seiten Material
Der Baustein lädt mit 450 Seiten zum Stöbern und Suchen in Aktivitäten, Arbeitspapieren und Hintergrundmaterialien ein. Das gesamte Material und etwa 100 weitere Seiten findet ihr auf der beiliegenden CD. Zu 10 ausgewählten Themen gibt es über die phasengerechten Angebote hinaus vertiefende Materialien für Seminare und Veranstaltungen. Die Palette reicht von "Rassismus und Sprache", "Nationalismus", "Migration und Flucht", "Globalisierung und Arbeit" bis hin zu Themen wie "Antisemitismus", "Rechte Bilderwelten", "Diskriminierung", "Kolonialismus" und "Feindbildern". Wir erforschen die Ursachen für Rassismus und Antisemitismus. Wir fragen nach den materiellen Ursachen der Ungleichheit und danach, wie die Gesellschaft aussieht, die sie ermöglicht. Alltägliche Beispiele wie die globale Turnschuhproduktion, Vielfalt in der Seminargruppe und spielerische Darstellungen gesellschaftlicher Möglichkeiten und Beschränkungen zeigen, was wir meinen. Besonderen Wert legt der Baustein auf die Handlungsorientierung. Die Welt soll schliesslich nicht nur anders gedacht, sondern auch anders gemacht werden. Der Baustein unterstützt das Erkennen von Diskriminierung, stärkt für die interkulturelle Gleichstellungspolitik im Alltag und will einen Beitrag dazu leisten, dass Menschen ohne Angst verschieden sein können.
Wir bieten euch an, das Konzept zu erläutern, Seminare mit vorzubereiten oder mit euch durchzuführen. Bei Interesse wendet euch bitte an das DGB-Bildungswerk unter baustein@dgb-bwt.de, um Kontakt zu den AutorInnen herzustellen. Für NutzerInnen des Bausteins gibt es eine Mailingliste, in der Informationen, Erfahrungsberichte, Seminarankündigungen ausgetauscht werden. Wenn ihr euch dort eintragen lassen möchtet, schreibt eine Mail an baustein@dgb-bwt.de.